Revolution!

Sommerkonzerte des Kammerorchester an der TU Darmstadt am 15. und 16. Juni. Luise Buchberger spielt das hochvirtuose Cellokonzert von Anton Kraft.

Revolutionäre Musik aus revolutionären Zeiten erklingt im Sommerprogramm des Kammerorchesters an der TU Darmstadt.

Unter der Leitung von Andreas Weiss tritt das Orchester am Samstag, den 15.6. um 18 Uhr, in der Orangerie in Darmstadt und am Sonntag, den 16.6. um 18 Uhr, im Bürgermeister-Pohl-Haus in Wixhausen mit Werken von Schumann, Kraft und Haydn auf. Der Eintritt zu den Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Zum Auftakt des Konzert erklingt Robert Schumanns Ouvertüre zu Goethes “Hermann und Dorothea”, einer bürgerlichen Idylle über die Liebe zur Zeit der französischen Revolution. Schumann komponierte das Stück vermutlich unter dem Eindruck des Putsches von Louis Napoleon am 2. Dezember 1851, einem historischen Ereignis, das für die nächsten zwanzig Jahre die “Freiheit in Frankreich zermalmte”. Als thematisches Material dient die französische Nationalhymne.

Ein Revolutionär des Cellospiels war Anton Kraft, der die Cellotechnik des späten 18. Jahrhunderts weit voranbrachte, insbesondere was das Spiel in der Daumenlage betrifft. Im Orchester des Fürsten Esterházy war Kraft ein Kollege von Joseph Haydn. Mit seinem Cellokonzert C-Dur, op. 4 beeindruckte er den jungen Beethoven so sehr, dass dieser dann die Cellopartie seines Tripelkonzerts für Kraft schrieb. Den hochvirtuosen Solopart übernimmt in den Konzerten des Kammerorchesters Luise Buchberger. Sie ist Solocellistin des Orchestra of the Age of Enlightenment in London sowie Mitglied des Chamber Orchestra of Europe. Zudem gastiert sie regelmäßig als Solocellistin bei vielen der namhaften Ensembles für Alte Musik. Die Frankurterin absolvierte ihre Studien zunächst in Salzburg und Zürich und schloss ihr Studium im Jahr 2013 mit dem Konzertexamen im Fach Barockcello bei Kristin von Goltz an der HfMDK Frankfurt am Main ab. Sie spielt ein Barockcello von Giacomo Gavelli aus Perugia von 1730, Eigentum des Buchberger-Gavelli Trusts London, und ein Cello von Lorenzo Ventapane aus Neapel von 1820.

Ein musikalischer Revolutionär in Europa war Joseph Haydn, der während seiner 40-jährigen Dienstzeit am Fürstenhof der Esterházys als erster das große Potenzial von Symphonie und Streichquartett erkannte. Mit seiner Es-Dur-Symphonie 99, die zum Abschluss des Konzerts erklingt, beschritt Haydn in vielerlei Hinsicht Neuland. Erstmals hat Haydn in diesem Werk, das angeblich seine Lieblingssymphonie war, zwei Klarinetten verwendet. Der “Morning Chronicle” schrieb nach der Londoner Uraufführung am 11. Februar 1794, „Der unvergleichliche Haydn schuf eine Ouvertüre, die sich nicht mit gewöhnlichen Worten beschreiben lässt. Sie ist eine der großartigsten Leistungen der Kunst, die wir jemals erlebt haben..

Programmheft zum Download

Luise Buchberger. Solistin im Cellokonzert von Anton Kraft.