Herbstgedanken
Termin:
Sonntag, 11. November 2007, 20:00 Uhr, Dreifaltigkeitskirche Reinheim, Kirchstraße
Samstag, 17. November 2007, 19:30 Uhr, Stiftskirche Darmstadt, Erbacher Straße
Werke:
Franz Schubert, Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589
Charles Ives, The Unanswered Question
Jean Sibelius, Pelléas et Mélisande, op. 46
Maurice Ravel, Pavane pour une infante défunte
Ausführende:
Kammerorchester an der TU Darmstadt
Leitung Andreas Hotz
Konzertprogramm:
Das Kammerorchester an der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Andreas Hotz lädt zu zwei Konzerten ein: Am Sonntag, dem 11. November 2007 um 20:00 Uhr in die Reinheimer Dreifaltigkeitskirche (Kirchstraße) und am Samstag, dem 17. November 2007, um 19:30 Uhr in die Darmstädter Stiftskirche (Erbacher Straße). Unter dem Titel „Herbstgedanken“ spielt das Orchester Werke von Charles Ives, Maurice Ravel, Franz Schubert und Jean Sibelius.
„Herbstgedanken“ sind der rote Faden des Programms: Zu Beginn erklingt Franz Schuberts Kleine C-Dur-Sinfonie. Schubert begann die Arbeit daran im Oktober 1817 und komponierte zunächst nur den ersten Satz. Die übrigen Sätze entstanden im Februar 1818. In der Zwischenzeit hatte Schubert Bekanntschaft mit der Musik Rossinis gemacht. Dessen leichter, luftiger und virtuoser Stil spiegelt sich in allen drei später entstandenen Sätzen wider. Die Sinfonie war wie Schuberts andere frühe Sinfonien für das lebhafte Musikleben in den Wiener Bürgerhäusern gedacht. Dennoch ist auch diese Sinfonie Schuberts ein janusköpfiges Werk, dessen scheinbare Heiterkeit immer wieder gebrochen wird.
Als Reflexion folgt auf die Sinfonie eines von Charles Ives’ ersten und auffallendsten experimentellen Werken: The Unanswered Question. Es wirft quasi im Rückblick ein neues und unverblümteres Bild auf die zuvor gespielte Schubert-Sinfonie. Streicher spielen ununterbrochen eine langsame Folge harmonischer Akkorde.Vier Holzbläser und eine Trompete überlagern die tonale Welt der Streicher durch eine atonale Schicht exzentrischer Gesten in völlig anderem Taktmaß. Siebenmal spielt die Trompete ein kurzes Motiv, für Ives „die ewige Frage der Existenz“. Sechsmal antworten die Holzbläser, jedes Mal anders und schroffer. Beim siebten Mal bleibt die Frage unbeantwortet.
Die Bühnenmusik von Jean Sibelius zum Beginn des zweiten Teils beruht auf einem Schauspiel von Maurice Maeterlinck aus dem Jahr 1893 über die unglückliche Liebe von Pelléas und Mélisande, die mit dem Tod der beiden endet.
Als Nachruf auf die Tragödie des Liebespaares erklingt zum Ende des Programms Maurice Ravels Pavane pour une infante défunte (Pavane für eine verstorbene Prinzessin). Das sanfte, melancholische Stück wurde bereits bald nach der Uraufführung zu einem der beliebtesten Werke des Komponisten. Die Pavane galt in ihrer Geschichte immer wieder als Trauertanz zur Begleitung eines Begräbnisses.