„Kontraste“ ist der rote Faden des Programms: Zu Beginn erklingen Edvard Griegs Elegische Melodien op. 34 „Herzwunden“ und „Letzter Frühling“, eine Vertonung zweier Trauergedichte seines norwegischen Landsmanns Aasmund Olafsson Vinje. Nach dieser nordisch-gesanglichen Einleitung folgt das energiegeladene Konzert für Orgel, Streicher und Pauke von Francis Poulenc. Dieses vermutlich weltweit meistgespielte Orgelkonzert lebt von seinen Gegensätzen: Äußerst kraftvolle Passagen, in denen Orgel, Orchester und Pauken ihre Dynamik voll ausschöpfen, wechseln sich ab mit zierlichen, einfachen Melodien aus einer ganz anderen Welt.

„Herbstgedanken“ sind der rote Faden des Programms: Zu Beginn erklingt Franz Schuberts Kleine C-Dur-Sinfonie. Schubert begann die Arbeit daran im Oktober 1817 und komponierte zunächst nur den ersten Satz. Die übrigen Sätze entstanden im Februar 1818. In der Zwischenzeit hatte Schubert Bekanntschaft mit der Musik Rossinis gemacht. Dessen leichter, luftiger und virtuoser Stil spiegelt sich in allen drei später entstandenen Sätzen wider. Die Sinfonie war wie Schuberts andere frühe Sinfonien für das lebhafte Musikleben in den Wiener Bürgerhäusern gedacht. Dennoch ist auch diese Sinfonie Schuberts ein janusköpfiges Werk, dessen scheinbare Heiterkeit immer wieder gebrochen wird.

„Klangbilder“ sind der rote Faden des Programms: In Samuel Barbers Adagio für Streicher strebt die Musik von Beginn an minutenlang auf einen einzigen musikalischen Höhepunkt zu, bevor sie plötzlich und in völliger Ruhe ausklingt. Gemeinsames Thema der nun folgenden Serenade für Tenor, Horn und Streichorchester von Benjamin Britten sind nächtliche Stimmungen und Gedanken. Die Wärme und Intimität der Serenade haben schon bei der Uraufführung in London im Oktober 1943 das Publikum in ihren Bann gezogen.

Fünf Jahre bevor Haydn sein zweites Cellokonzert schrieb, veröffentlichte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1778 seine Pariser Sinfonie im Alter von nur 22 Jahren. Die „Pariser“ ist, bezogen auf die Besetzung, Mozarts erste große Sinfonie: voller Klangeffekte und von strahlender Majestät – ganz wie es das Pariser Publikum zu dieser Zeit besonders liebte.

Noch jünger als Mozart war Franz Schubert, als er mit nur 19 Jahren im Jahr 1816 seine fünfte Sinfonie schrieb. Schubert war zu dieser Zeit auf der Suche nach seiner eigenen musikalischen Sprache: Einige Stellen im ersten Satz erinnern an damalige Wiener Straßenlieder, der tänzerische vierte Satz sei dagegen ein „reinster Haydn“, so empfand es damals zumindest Albert Einstein. Schubert selbst hat seine fünfte Sinfonie als glühende Sympathieerklärung für Wolfgang Amadeus Mozart bezeichnet.

Mit einem Jubiläumskonzert in der Stiftskirche feiert das Kammerorchester an der TU Darmstadt am Sonntag (1.) sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Mit dabei sein werden nicht nur die 20 aktiven, sondern auch viele ehemalige Mitglieder des Orchesters. „Angefangen hat damals alles ganz klein“, erinnert sich Stephan Kahlhöfer, der das Kammerorchester 1981 gründete. Zunächst existierte nur ein Streichquartett, das der damalige Wirtschafts-Ingenieur vom Cello aus leitete. Nach und nach formierte sich ein größeres Streicher-Ensemble, das zum Teil als Abspaltung aus dem Hochschul-Orchester hervorging. Später wurde das reine Streichorchester durch kleinere Bläserbesetzungen ergänzt.

Aus Anlass seines 25jährigen Bestehens lädt das Kammerorchester an der Technischen Universität Darmstadt am Sonntag, den 1. Oktober 2006 um 16:00 Uhr zu einem Jubiläumskonzert in die Darmstädter Stiftskirche (Erbacher Straße) ein. Wie immer spannt das Orchester auch dieses Mal im Konzertprogramm einen weiten Bogen über verschiedene Komponisten und Musikepochen: Im Mittelpunkt des Programms stehen die Streichersinfonie Nr. 9 (Schweizer Sinfonie) von Felix Mendelssohn-Bartholdy sowie die Suite aus Holbergs Zeit von Edvard Grieg. Außerdem spielt das Orchester die ungarischen Tänze Nr. 5 und 6 von Johannes Brahms in einer Streicherversion, das „Andante lirico“ von Jean Sibelius und Volkslieder des schwedischen Komponisten Johan Severin Svendsen.

Mozart schrieb seine sechste Sinfonie im Alter von elf Jahren und orientierte sich darin stark an seinem Vorbild Johann Christian Bach. Seine 14. Sinfonie gehörte vermutlich zu den Werken, mit denen sich Mozart beim neuen Salzburger Fürsterzbischof Colloredo vorstellen wollte. Sie entstand wahrscheinlich an einem einzigen Tag. Vor allem der erste der vier Sätze zeigt eine deutliche Tendenz zu konzentrierter motivischer Arbeit, die sehr individuelle Mozart’sche Züge trägt.

Das “Concerto funèbre” entstand als Musik der Trauer in den ersten Monaten des zweiten Weltkrieges. Hartmann drückt in dem Werk seine Erschütterung über den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen aus. Solist ist Ingo de Haas, der bereits im Alter von 25 Jahren erster Konzertmeister am Staatstheater Darmstadt wurde. Seit Sommer 1999 ist er in gleicher Funktion an der Oper Frankfurt/Main tätig. Außerdem betreut er eine eigene Violinklasse an der Musikhochschule Frankfurt.

Das Kammerorchester an der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Felix Wolters lädt zu einem vorweihnachtlichen Konzert in die Darmstädter Stiftskirche ein. Im Mittelpunkt des Programms steht das Cellokonzert a-moll von Robert Schumann. Schumann schrieb dieses Konzert mit virtuosem Cellopart im Jahr 1850 innerhalb von nur 2 Wochen und bezeichnete es als “durchaus heiteres Stück”. Auch Clara Schumann, weltweit geschätzte Pianistin und Ehefrau des Komponisten, mochte “die Romantik, den Schwung, die Frische und den Humor” des Werkes. Solist ist der junge Cellist Isang Enders aus Darmstadt. Enders ist unter anderem Preisträger des Bundeswettbewerbs “Jugend musiziert” und der deutschen Stiftung Musikleben.

Unter der Leitung von Felix Wolters widmen wir uns diesmal vor allem je einem Werk von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Ludwig van Beethoven. Im Mittelpunkt des ersten Konzertteils steht Mendelssohns Violinkonzert e-moll op. 64, Dieses Werk ist seine bekannteste Komposition mit abwechselnd einprägsamen Melodien und hoch-virtuosen Passagen. Er schrieb es im Sommer 1844 in Bad Soden im Taunus, im Frühjahr 1845 wurde das Konzert uraufgeführt.

Den Beginn macht ein wunderbar elegisches, zugleich klanglich brillantes Thema, mit dem die Solovioline unmittelbar ins Geschehen einsteigt und den Hörer von Anfang an gebannt zuhören lässt. Unser Solist ist Christoph Dingler.

Außerdem stehen im ersten Teil die von Edward Grieg (1843-1907) ursprünglich für Gesang geschriebenen “Zwei Melodien” op. 53 auf dem Programm: “Norwegisch” und “Erstes Begegnen”.