In Hochform
1. Dezember 2009 |
Erst ein Früh- und ein Spätwerk von Robert Schumann, dann im zweiten Teil des opulenten symphonischen Abends mit dem augenzwinkernden Titel „Lebens(k)lang” noch Haydns letzte Sinfonie Nr. 104 – die „Londoner”. In 120 Minuten Programm in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche zu Reinheim zeigte das Kammerorchester an der TU Darmstadt beachtliche Leistung und lief zur Hochform auf. Ursächlich lag das am 28 Jahre alten Dirigenten Andreas Hotz (Erster Kapellmeister am Pfalztheater Kaiserslautern), der das TU-Orchester wunderbar geschmeidig leitete, sowie am verpflichteten exzellenten Violinsolisten Hartmut Schill (Konzertmeister der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz). Mit diesen ausgewiesenen Experten gelangen sowohl Schumanns „Zwickauer Sinfonie” g-Moll als auch das selten gespielte Schumannsche Violinkonzert d-Moll außergewöhnlich authentisch. |
Variationen der Trauer
11. Juni 2008 |
Das Kammerorchester der Technischen Universität Darmstadt (TUD) präsentierte sich in der Stiftskirche als Laienorchester von herausragender Qualität. Das Programm „Kontraste“ beherrschte freilich eine musikalische Stimmung von Traurigkeit und Bedrückung. Daran änderte auch nichts Poulencs populäres und zum Teil ausgelassenes Konzert für Orgel, Pauke und Streicher, das der Mittelpunkt des Abends war. Joachim Enders, Kantor in Bessungen und Studienleiter am Darmstädter Staatstheater, lieferte als Solist an der Orgel eine hinreißende Interpretation, in der er die Kontraste des Stücks – tiefe Gläubigkeit und fröhliche Kirmesorgelseligkeit – überzeugend miteinander verband. |
Tschaikowsky als größtes Wagnis
30. September 2006 |
Mit einem Jubiläumskonzert in der Stiftskirche feiert das Kammerorchester an der TU Darmstadt am Sonntag (1.) sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Mit dabei sein werden nicht nur die 20 aktiven, sondern auch viele ehemalige Mitglieder des Orchesters. „Angefangen hat damals alles ganz klein“, erinnert sich Stephan Kahlhöfer, der das Kammerorchester 1981 gründete. Zunächst existierte nur ein Streichquartett, das der damalige Wirtschafts-Ingenieur vom Cello aus leitete. Nach und nach formierte sich ein größeres Streicher-Ensemble, das zum Teil als Abspaltung aus dem Hochschul-Orchester hervorging. Später wurde das reine Streichorchester durch kleinere Bläserbesetzungen ergänzt. |